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Stille Geburt

Wenn das Baby bei der Geburt keine Lebenszeichen zeigt und mindestens 500g wiegt, spricht man von einer stillen Geburt, im medizinischen Bereich auch Totgeburt genannt.

Zirka 1 von 300 Geburten ist eine stille Geburt. Mögliche Gründe sind unter anderem Herzfehler oder andere Organfehlbildungen, Chromosomenaberrationen (z.B. Trisomie 13 und 18), Erkrankungen der Mutter (z.B. HELLP-Syndrom), Infektionen, Unfälle oder Störungen der Plazenta. In manchen Fällen kann kein Grund gefunden werden.

Wenn das Baby im Bauch gestorben ist, wird normalerweise eine vaginale Geburt empfohlen. Viele Frauen* berichten, dass die Erfahrung, ihr verstorbenes Baby auf natürliche Weise zu gebären, ein wichtiger Prozess im Kennenlernen und Verabschieden ihres Babys war. 

Während im zweiten Trimester eine Spitalsgeburt empfohlen ist, kann die stille Geburt im dritten Trimester unter gewissen Voraussetzungen auch Zuhause in Begleitung einer Hausgeburtshebamme stattfinden.

Es ist wichtig, zu wissen, dass - vorausgesetzt es besteht keine akute Gefahr für die Mutter - die Geburt nicht sofort und auch nicht am nächsten Tag eingeleitet werden muss. Auch wenn das leider sehr häufig vermittelt wird. Es kann sogar sein, dass die Geburt ganz von selbst beginnt. Wichtig hierbei ist eine professionelle Begleitung.

Es ist deine, eure Geburt. Die Geburt deines Kindes. Du darfst diese Geburt planen, mit Düften, mit Musik und allem was du brauchst.

Nach der Geburt berichten die meisten Frauen*, dass sie starke Glücksgefühle gespürt haben, als sie ihr Baby gesehen haben und endlich halten konnten. Es kann wichtig sein, diese Momente mit Fotos und Videos festzuhalten. Auch kurzfristig kannst du dich bei ehrenamtlichen Sternenkindfotograf*innen melden, die auch ins Spital kommen.

Neben Fotos und Videos gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, um Erinnerungen zu schaffen, zum Beispiel das Abschneiden einer Haarsträhne und Fuß- und Handabdrücke. 

Der Körper braucht nach der stillen Geburt viel Ruhe, da er natürlich dieselben Rückbildungsprozesse durchläuft wie nach der Geburt eines lebenden Babys. Es ist daher wichtig, dass du das Wochenbett einhältst und durch eine Hebamme nachbetreut wirst. Nach einer stillen Geburt besteht die Möglichkeit des natürlichen Abstillens (ein langsames Abstillen ohne Medikamente) oder des sofortigen medikamentösen Abstillens. 

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